Ein Wechsel der IT-Infrastruktur in die Cloud wird oftmals mit Kosteneinsparungen verbunden. Eine aktuelle Studie von Gartner zeigt aber die erschreckende Wahrheit: die Cloud Kosten von Unternehmen liegen in vielen Fällen bis zu 70 Prozent über dem, was sie eigentlich benötigen würden. Ein Grund der Kostenanalyse und den Einsparpotenzialen in der Cloud mehr Aufmerksamkeit zu widmen.
Hohe Cloud Kosten – hier liegen die Ursachen
Skalierbarkeit und Kostentransparenz, wie beispielsweise durch das Cloud-Anbieter übliche „Pay-per-Use“-Prinzip, sind zwei der Hauptargumente, die für die Cloud sprechen. Demnach ist die Kosteneinsparung für kleine und mittelständische Unternehmen das Hauptargument für eine Migration ihrer IT-Umgebung in die Public Cloud.
Diese These bewahrheitet sich allerdings nur dann, wenn man vor, während und vor allem nach der Migration das Thema Kostenoptimierung im Blick behält. Die kostenoptimierte Nutzung von IT-Ressourcen in der Cloud ist nur dann gegeben, wenn man jemanden beschäftigt, der verschiedene Faktoren wie Nutzeranzahl, Budgets, Speicherplatz und genutzte Instanzen im Blick behält. In anderen Worten: Ohne einen Verantwortlichen, der weiß, worauf man bei der kostenoptimierten Cloud-Nutzung achten und wie man in Fällen von Budgetüberschreitungen vorgehen muss, wird es teuer.
Diese Ressource in den eigenen Reihen aufzubauen, erfordert Zeit und Geld. Aus diesem Grund bietet es sich an, mit einem Public Cloud Dienstleister zusammenzuarbeiten. Dieser verfügt über das notwendige Fachwissen, hat die Experten, die mit wenigen Klicks erkennen, wo der Kostenfaktor liegt und diesen auch optimieren können.
Ursachen für hohe Cloud Kosten
Die Einsparpotenziale der Cloud werden häufig nicht genutzt, wie die Erhebung von Gartner zeigt. Die Gründe dafür lassen sich übergreifend im fehlenden Cloud-Management zusammenfassen. Doch auch ein Blick auf die Details zeigt, dass es an vielen Stellen Potenziale für die Einsparung gibt. Das Problem beginnt allerdings meist schon damit, dass viele Unternehmen gar nicht über das Wissen verfügen, ihre Cloud-Infrastrukturen richtig zu lesen, zu verwalten oder gar zu optimieren.
Neben dem Wissen über die eigene Cloud-Infrastruktur fehlt es zudem an Wissen über den Cloud-Anbieter oder sogenannte Hyperscaler, wie Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure oder Google Cloud, deren Ressourcen man anmietet und nutzt.Amazon Web Services beispielsweise bietet bis zu 200 verschiedene Services, welche für oder mit der eigenen Cloud-Umgebung genutzt werden können. Jeder dieser Services verfügt über ein eigenes Abrechnungsmodell, dass in manchen Fällen mehrschichtig aufgebaut ist.
Kostenoptimierung für die Cloud – nach diesen „Low-Hanging-Fruits“ können Sie greifen
Viele kleine Optimierungen können schon wahre Wunder in Bezug auf Ihre Cloud Umgebung bewirken. Mit diesen Tipps können Sie Ihre Cloud Umgebung auf Kostenfallen checken und Optimierungspotenziale nutzen:
1. Saving Plans und Reserved Instances nutzen
Kunden des Cloud-Anbieters Amazon Web Services können auf Saving Plans und Reserved Instances zurückgreifen, um schnell Kosten einzusparen. Dabei handelt es sich um Rabatte, die Sie nutzen können, wenn Sie sich auf eine gewisse Laufzeit (beispielweise ein Jahr) oder besondere Instanz-Typen festlegen.
2. AWS Well-Architected Review durchführen
Der Well Architected Review ist ein Modell, welches Ihre vorhandene Cloud-Infrastruktur neben Sicherheit, Performance und Leistung vor allem in Bezug auf Kostenoptimierung auf die Probe stellt. Experten bewerten Ihre Infrastruktur, zeigen Optimierungspotenziale direkt auf und geben Ihnen einen Leitfaden an die Hand, wie Sie Ihre individuelle Umgebung effizienter managen können.
3. Den eigenen Cloud-Account unter die Lupe nehmen
Aus der Erfahrung zeigt sich, Cloud-Umgebungen bei kleinen und mittelständischen Unternehmen wachsen über die Jahre, allerdings nicht immer koordiniert. Hier finden sich viele Quellen für unnötige oder sogar doppelte Kosten. Für die Aufklärung welche Cloud Kosten durch welche Maßnahmen verursacht werden, empfiehlt sich die Einführung von „Tags“. Damit können Sie genau sehen, welche Leistungen in der Cloud welche Kosten verursachen – minutengenau und auf den Cent.
4. Vor der Migration: TCO-Analyse durchführen
Sie stehen vor der Migration Ihres Teil- oder Gesamt-Systems? Führen Sie eine Analyse der Total-Cost-of-Ownership (TCO-Analyse) durch. Diese zeigt Ihnen übersichtlich welche zukünftigen Kosten in der Cloud anfallen werden und wie sich diese im Vergleich zu Ihren aktuellen IT-Kosten verhalten. Für eine Migration in die Cloud stehen Ihnen bis zu sieben verschiedenen Methoden zur Verfügung (wie zum Beispiel Lift & Shift, Replatform oder Refactor). Durch die TCO-Analyse finden Sie heraus, welche Methode Sie sicher und kosteneffizient an Ihr Ziel bringt.
Unsere Empfehlung
Kostenoptimierung in der Cloud ist aufwendig und zeitintensiv, denn jeden Service, den Sie nutzen muss betrachtet, neu bewertet und bei Potenzial optimiert werden. Daher bietet es sich an, bereits bei der Architekturphase Ihrer Cloud-Infrastruktur die Kostenoptimierung im Blick zu behalten.
Wer von Anfang an kosteneffizient plant und ausführt, erlebt hinterher keine böse Überraschung, wenn die Rechnung vom Cloud-Anbieter eintrifft. Hier bedarf es tiefgreifendes Wissen über die Cloud-Anbieter selbst, wie auch bei der effizienten Implementierung der Services.
Unsere Experten, die auf jahrelange Projekte in den Public Clouds der großen Hyperscaler zurückblicken, stehen Ihnen für die Kostenoptimierung selbst, als auch beim Aufbau einer kosteneffizienten Architektur zur Seite.