Die Entscheidung für die Cloud ist gefallen – doch wie geht es jetzt weiter? Eine gelungene Migration beginnt nicht mit dem ersten Workload, sondern mit einer soliden Planung. Denn nur mit einer durchdachten Roadmap und einem strukturierten Cloud Adoption Plan lassen sich strategische Ziele in messbare Ergebnisse übersetzen.
In diesem Beitrag unserer Blogpostserie Erfolgreich migrieren & modernisieren mit dem Microsoft Cloud Adoption Framework zeigen wir, wie Sie Ihre Migration gezielt vorbereiten – in fünf aufeinander aufbauenden Schritten, abgestimmt auf Ihre Organisation.

Microsoft Cloud Adoption Framework (© Microsoft)
Warum Planung der Schlüssel zum Cloud-Erfolg ist
Eine Cloud-Migration betrifft nicht nur Server und Daten, sondern auch Menschen, Prozesse und Verantwortlichkeiten. Ohne klare Planung steigt das Risiko von Budgetüberschreitungen, Verzögerungen in Projekten, Widerstand in Fachabteilungen oder Sicherheits- und Compliance-Verstößen. Die Plan-Phase hilft, diese Risiken systematisch zu adressieren – durch strukturierte Aufgabenpakete für Startups und Enterprise-Organisationen.
Bevor Sie Ziele definieren oder Technologien auswählen, benötigen Sie einen klaren Blick auf Ihre aktuelle IT-Struktur. Eine strukturierte Analyse umfasst:
- Systeminventar: Welche Applikationen, Datenbanken, Server und Netzwerke sind im Einsatz?
- Abhängigkeiten: Welche Systeme hängen voneinander ab? Welche lassen sich entkoppeln?
- Schatten-IT & Altlasten: Welche Systeme sind nicht dokumentiert oder veraltet?
- Kosten und Betrieb: Welche Systeme verursachen aktuell den größten Aufwand?
💡 Tipp: Ein Cloud Readiness Assessment hilft, Schwachstellen zu identifizieren und realistische Migrationspfade zu entwickeln.
Die 5 Schritte der Cloud-Adoption-Planung 🛠️
1. Organisation vorbereiten – Rollen, Verantwortung und Struktur klären
Eine erfolgreiche Cloud-Migration beginnt mit klaren Strukturen und Zuständigkeiten. Ein durchdachtes Cloud Operating Model legt fest, wie Governance, Sicherheit und Betrieb ineinandergreifen – und bildet damit das organisatorische Fundament für den Wandel. Je nach Reifegrad und Unternehmensgröße bieten sich unterschiedliche Modelle an: von einer zentralen Steuerung über geteilte Verantwortlichkeiten bis hin zu dezentralen Ansätzen für erfahrene Teams. Wichtig ist, frühzeitig ein Modell zu wählen, das zum aktuellen Stand passt – und es mit wachsender Cloud-Erfahrung weiterzuentwickeln.
Ebenso entscheidend ist die Klärung von Verantwortlichkeiten: Wer definiert die Cloud-Strategie? Wer sorgt für Sicherheit, Compliance und Governance? Und wer betreibt Anwendungen und Infrastruktur? Diese Fragen sollten nicht nur beantwortet, sondern auch dokumentiert und regelmäßig überprüft werden – idealerweise mit Rückendeckung der Geschäftsführung.
Schon in der Planungsphase gilt es, Governance, Sicherheit und Betrieb mitzudenken: von Richtlinien für Kostenkontrolle und Ressourcennutzung über Sicherheitsanforderungen bis hin zu Betriebsprozessen wie Monitoring und Support. Diese Themen begleiten die Cloud-Journey dauerhaft – und sollten daher von Anfang an mitgedacht werden.
💡 Tipp: Eine klare organisatorische Grundlage ist der Schlüssel zur erfolgreichen Cloud-Migration – investieren Sie frühzeitig in Struktur, Rollen und Verantwortlichkeiten.
2. Menschen vorbereiten – Skills erkennen und ausbauen
Der Erfolg Ihrer Cloud-Migration hängt maßgeblich von den Fähigkeiten Ihrer Mitarbeitenden ab. Verschaffen Sie sich einen klaren Überblick über vorhandene Kompetenzen, um gezielt Schulungen und Weiterbildungen planen zu können. Identifizieren Sie die für Architektur, Sicherheit, Betrieb und Entwicklung erforderlichen Skills und schließen Sie erkannte Wissenslücken systematisch.
- Schulungen & Zertifizierungen planen: Erstellen Sie individuelle Lernpfade mit passenden Trainings, Zertifizierungen und praxisnahen Projekten. So bereiten Sie Ihre Teams gezielt auf Cloud-Technologien und moderne Arbeitsweisen vor.
- Kontinuierliches Skill-Management: Da sich Cloud-Umgebungen schnell verändern, ist eine dauerhafte Weiterbildung essenziell. Sorgen Sie für regelmäßige Aktualisierungen der Fähigkeiten, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
💡 Tipp: Involvieren Sie nicht nur IT – auch Fachabteilungen wie z.B. Security & Compliance müssen „Cloud-ready“ sein.
3. Migration planen – Bestandsaufnahme und Migrationsstrategie
Eine erfolgreiche Cloud-Migration beginnt mit einer vollständigen Erfassung Ihrer bestehenden IT-Systeme und Workloads. Nur wer genau weiß, was sich im Bestand befindet, kann eine fundierte Migrationsstrategie entwickeln.
- IT-Inventar erfassen: Dokumentieren Sie alle Systeme, Anwendungen und deren Abhängigkeiten. So schaffen Sie Transparenz über Komplexität und Schnittstellen.
- Migrationsstrategien wählen: Wählen Sie je nach Anforderungen und Zustand der Workloads passende Ansätze: Rehost (Lift & Shift), Refactor, Rearchitect oder andere Optionen. Diese Strategie sollte Business-Ziele und technische Voraussetzungen gleichermaßen berücksichtigen.
- Workloads bewerten: Bewerten Sie Workloads nach ihrer Komplexität, Abhängigkeiten und ihrem geschäftlichen Mehrwert. So priorisieren Sie sinnvoll und planen den Aufwand realistisch.
- Cloud-Kosten abschätzen: Berücksichtigen Sie bei Ihrer Planung die Cloud-Kosten und erstellen Sie eine Budgetplanung. Setzen Sie FinOps-Prinzipien ein, um Kosten transparent zu machen und nachhaltig zu steuern.
💡 Tipp: Starten Sie mit überschaubaren Workloads, um Erfahrungen zu sammeln und Ihre Migration schrittweise zu optimieren.
4. Architektur planen – Zielbild definieren
Eine klare und gut dokumentierte Architektur ist die Basis für eine erfolgreiche Cloud-Einführung und eine verlässliche Kostenplanung. Nur mit einem eindeutigen Zielbild lassen sich technische Anforderungen, Governance und Budget realistisch abbilden.
- Plattform- und Workload-Architektur festlegen: Definieren Sie sowohl die Plattformarchitektur (z. B. Azure Landing Zone) als auch die Architektur der einzelnen Anwendungen. So stellen Sie sicher, dass technische und geschäftliche Anforderungen im Einklang sind.
- Azure Landing Zone
als Fundament: Nutzen Sie eine Azure Landing Zone als sicheren, skalierbaren Ausgangspunkt für Ihre Cloud-Umgebung. Sie beinhaltet zentrale Komponenten wie Identität, Netzwerk und Governance und unterstützt langfristige Skalierbarkeit und Compliance.
- Services und SKUs auswählenWählen Sie die passenden Azure-Dienste und Service-Tiers (SKUs) basierend auf Leistungsanforderungen, Sicherheitsrichtlinien und Kostenoptimierung. Berücksichtigen Sie dabei auch Managed Services für cloud-native Workloads, um Betriebskosten zu senken.
- Regionale Bereitstellung planen: Legen Sie fest, ob Workloads in einer oder mehreren Azure-Regionen betrieben werden sollen – abhängig von Verfügbarkeit, Latenz und Compliance-Anforderungen.
- Kosten realistisch schätzen: Nutzen Sie Tools wie den Azure Pricing Calculator und testen Sie Ihre Architektur in Pilotprojekten, um Kosten präzise abzuschätzen und Optimierungspotenziale zu erkennen.
💡 Tipp: Starten Sie klein und erweitern Sie Ihre Architektur schrittweise mit zunehmender Cloud-Reife und Geschäftswachstum.
5. Cloud Adoption Plan dokumentieren – Roadmap mit Substanz
Ein umfassend dokumentierter Cloud Adoption Plan schafft Transparenz, sorgt für klare Verantwortlichkeiten und gewährleistet die Abstimmung aller Beteiligten. Er ist das zentrale Steuerungsinstrument für Ihre Cloud-Reise.
- Standards und Rahmenwerke einbinden Nutzen Sie bewährte Vorlagen und passen Sie diese an Ihre individuellen Anforderungen an – ob Migration oder Cloud-native Entwicklung. Stellen Sie sicher, dass Ihr Plan mit unternehmensweiten Richtlinien und Governance-Frameworks harmoniert.
- Organisation und Teams klar beschreiben Dokumentieren Sie die Rollen, Zuständigkeiten und erforderlichen Skills Ihrer Teams. Legen Sie fest, wie Cloud-Betrieb, Sicherheit und Governance organisiert werden, und planen Sie Schulungen gezielt ein.
- Azure-Landing-Zone und Workloads detailliert erfassen Halten Sie Architektur, Workload-Inventar, Migrationsstrategien und Kostenabschätzungen transparent fest. So behalten Sie Prioritäten, Abhängigkeiten und Fortschritt jederzeit im Blick.
- Zeitpläne und Meilensteine definieren Planen Sie realistische Zeitfenster für Migration und Einführung, inklusive Abhängigkeiten und wichtigen Meilensteinen. Definieren Sie einen Prozess, um Zeitpläne regelmäßig zu überprüfen und anzupassen.
💡 Tipp: Ein lebendiger Plan ist ein Erfolgsfaktor – aktualisieren Sie ihn kontinuierlich, um agil auf Veränderungen reagieren zu können.

Fazit: Wer plant, migriert besser
Die Migration in die Cloud beginnt nicht im Rechenzentrum – sondern im Kopf. Wer systematisch plant, reduziert Risiken, gewinnt intern Vertrauen und beschleunigt die Umsetzung. Mit dem Microsoft Cloud Adoption Framework gelingt der Übergang strukturiert und skalierbar.
Nutzen Sie die Chancen der digitalen Transformation und starten Sie Ihre Cloud-Journey mit einem starken Partner an Ihrer Seite. Wir analysieren Ihre bestehende Infrastruktur, entwickeln eine passgenaue Azure-Strategie und begleiten Sie bei jedem Schritt der Migration – kompetent, transparent und auf Ihre Ziele ausgerichtet.
📅 Ausblick: Blogpost #3 – Technisch bereit für die Cloud
Nächste Woche geht es darum, wie Sie Ihre Infrastruktur fit machen: Netzwerke, Identitäten, Security – und erste technische Quick Wins.